Pferdekunst Daniela Hubert

„Kreativ, humorvoll und perfektionistisch“, so beschreibt sich Daniela Hubert, eine deutsche Künstlerin, die vor zwei Jahren gemeinsam mit ihrer Tochter nach Andalusien ausgewandert ist. Ihr Traumhaus hat sie in Benajarafe gefunden, ein kleines Fischerörtchen in welchem „die Zeit stehen geblieben zu sein scheint“. Diese entschleunigte Atmosphäre ist wie geschaffen für die gelernte Modegrafikerin.

Angefangen hat alles im Kinderzimmer, denn das Malen war seit je her Bestandteil ihres Lebens. Schon immer war sie fasziniert von Pferden, ihrer besonderen Ausstrahlung und ihres Wesens. Nach ihrem Studium in München arbeitete sie freiberuflich als Modegrafikerin, doch die Malerei machte sie nebenbei immer weiter. Andere Motive, wie Landschaften oder Modefigurinen fertigte sie auch an, doch nichts gab ihr so viel wie das Malen von Pferden. Den lebhaften Bildern sieht man ihre Leidenschaft an, sie strahlen eine Leichtigkeit aus und sind doch gleichzeitig ausdrucksstark. In ihrem lichtdurchfluteten Atelier kommen die Kunstwerke wunderschön zur Geltung. Von ihrem Schreibtisch aus hat sie einen direkten Blick auf das tiefblaue Meer, welches sie so sehr liebt. Ein weiterer Grund, warum es sie nach Spanien verschlagen hat. „Gutes Wetter, Sonne und nette Menschen, was will man mehr?“. Das Leben in Andalusien ist für Daniela vor allem aber auch wegen der ausgeprägten Reitkultur interessant. Sie selbst reitet seit Kindesbeinen an und ist seit zehn Jahren stolze Besitzerin ihres PREs Burladero.

Auf die Frage, was sie denn bewegt, antwortet sie mit einem amüsierten Grinsen: „Normalerweise meine Füße.“

Lachend erzählt sie mir dann, dass das, was sie wirklich bewegt, die Reitkunst sei. Wahren Pferdemenschen beim Arbeiten zuzusehen, das gibt ihr die Inspiration. „Pferde beobachten, wenn sie frei sind, ihr Verhalten, ihre Bewegungen, das motiviert mich dazu, mich in mein Atelier zu setzen und zu malen.“ Manchmal inspiriert sie einfach eine Idee, die sie im Kopf hat, ein Bild, ein Pferd, welches sie irgendwo gesehen hat. Oft sind es aber Auftragsarbeiten, welche sie anfertigt. Ein Kunde schickt ihr ein Bild von seinem Pferd oder Pferden und sie malt oder zeichnet diese dann. Entweder fertigt sie eine Tuschezeichnung auf Papier an, oder sie malt mit Acrylfarben auf Leinwände. Ihr Ziel ist es nicht, fotorealistisch das Pferd aufs Papier zu bringen, nein, sie fängt seinen Ausdruck ein, seine Art, sein Wesen. „Es sind die Augen“, verrät sie mir. „Sie sind der wichtigste Teil. Sie entscheiden, ob es wirklich dieses Pferd ist, denn dort kann man den Ausdruck hineinbringen."

Bei der Erwähnung dieses Details leuchten ihre eigenen blauen Augen auf. „Man kann mich nach Absprache auch gerne hier in meinem Atelier besuchen.“ Dort kann man sich dann selbst von dem Talent der Malerin überzeugen. Neben den Leinwänden und Tuschezeichnungen kann man auch Kunstdrucke kaufen. Doch wer sich eine Tuschezeichnung oder eine Leinwand, oder auch mehrere, kauft, der besitzt ein Unikat, welches es so nicht noch einmal auf der Welt gibt. Auch kann man sich von ihr ein Logo anfertigen lassen, beispielsweise für einen Reitstall, eine Modemarke oder einen Züchter.

„Ein Erfolg für mich ist, wenn ich eine Auftragsarbeit zeichne und der Pferdebesitzer mir dann sagt, dass ich sein Pferd genau getroffen habe, also, dass es exakt der Ausdruck seines Pferdes sei.“ Stolz richtet sie sich etwas größer auf in ihrem Stuhl und sie lässt lächelnd ihren Blick über die Kunstwerke in ihrem Atelier schweifen. „Es war nicht einfach für mich mit meiner Kunst an die Öffentlichkeit zu gehen.“ Wie die meisten Künstler hat auch Daniela einen Hang zum Perfektionismus, wenn ein Bild nicht ihren genauen Vorstellungen entspricht, dann wird es auch nicht veröffentlicht. „Doch meine Freunde und Familie haben mich bestärkt und mir den nötigen Anschub gegeben. Sie sind eine riesige Hilfe und Unterstützung.“ Ihr Mann und ihr Sohn helfen ihr mit ihrem Internetauftritt, denn das ist nicht ganz so ihr Themengebiet. Die Tochter unterstützt, wenn es um Ausstellungen und Messen geht. „Sie war immer dabei, Equitana, Pferd International, einfach überall. Sie ist eine große Unterstützung.“

Ihr Ziel ist es, in näherer Zukunft auch hier in Spanien Ausstellungen zu machen und bei Messen vertreten zu sein. „Die SICAP in Sevilla wäre ein absoluter Traum für mich.“ Des Weiteren möchte sie das Malen und Brennen von Azulejos (Fliesen) in Angriff nehmen. Es scheint, als gäbe es keine Zeit fürs Herumsitzen und Nichtstun. Ihr Leben ohne die Kunst wäre „langweilig, emotionsloser und weniger erfüllt.“ Es gibt nicht viel, was sie lieber tut als das Malen. Denn sie hat ihre Leidenschaft zum Beruf gemacht. „Ich habe keine anderen Talente“, sagt sie schulterzuckend. Kunst ist das, was sie bewegt und das jeden Tag aufs Neue.

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Jane

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Villa im Küstenort Benajarafe